Krise und Landraub in Griechenland

mit Prof.em. Costis Hadjimichalis (Harokopio Universität Athen)

Mittwoch, 25. Juli 2018, 19:30 – 22:00 Uhr

Melanchthon Akademie
Kartäuserwall 24B
50678 Köln

Mit konsekutiver Übersetzung Deutsch-Englisch.

 

 

Die Kreditkrise Griechenlands ist Ausdruck der globalen Krise und fällt mit der zunehmenden Finanzialisierung, also dem Trend zu Investitionen in Vermögenswerte, zusammen. In Griechenland richtet sich das Interesse der Investoren seit 2010 vor allem auf öffentliches Eigentum. Zur bevorzugten Zielscheibe dieser Investoren wurden die wichtigsten Landeigentümer Griechenlands: der griechische Staat, Kirchen, Klöster und Banken.
Costis Hadjimichalis beschreibt die Privatisierung vormals öffentlichen Eigentums als „Landraub“. Er wurde erleichtert, weil aus dem Planungsrecht protektionistische und auf sozialen Ausgleich abzielende Elemente entfernt wurden. Dazu kommt der schleichende Landraub von Wohnraum und landwirtschaftlichen Flächen kleiner Privateigentümer*innen in der Folge von Steuererhöhungen.

Costis Hadjimichalis stellt diese Landraubprozesse in Griechenland in der Folge der globalen Krise dar. Im Anschluss an den Vortrag bleibt Zeit und Raum für eine eingehende Diskussion der vorgestellten Befunde, Thesen und Möglichkeiten zum politischen Handeln.

Auf dem Weg in eine andere Republik?

Neoliberalismus, Standortnationalismus und Rechtspopulismus
​mit Christoph Butterwegge/Gudrun Hentges​/Bettina Lösch
Deutschland hat sich nach der Vereinigung von BRD und DDR durch die anhaltende Hegemonie, d.h. die öffentliche Meinungsführerschaft des Neoliberalismus, den „Um-“ bzw. Abbau des Wohlfahrtsstaates sowie die sich vertiefende Kluft zwischen Arm und Reich, aber auch die Folgen der globalen Finanzkrise und den erstarkenden Rechtspopulismus hinsichtlich seiner Sozialstruktur ebenso wie hinsichtlich seiner politischen Kultur tiefgreifend verändert. Befinden wir uns mithin auf dem Weg in eine andere Republik?