Europäischer Sozialstaat – Möglichkeiten, Ansätze oder Illusion? – mit Helga Spindler

DIENSTAG; 21. März 2017, 19:30 h
Salon Freiraum, Gottesweg 116 a, 50937 Köln Sülz

Einführung: Helga Spindler.
Moderation Angelika Harzheim.

Auf der Suche nach Alternativen in der europäischen Krise setzen viele Hoffnungen auf eine über Europa vermittelte Verstärkung von Systemen sozialer Sicherheit.

Statt auf Sozialpolitik baut die EU darauf, dass ein entfalteter Binnenmarkt die beste Grundlage für soziale Wohlfahrt und soziale Sicherheit darstellen. Zudem haben die Nationalstaaten sehr unterschiedliche Sicherungssysteme. Das gilt sogar für die Sozialversicherungen, ganz besonders aber für steuerfinanzierte Grundsicherungs- und Familienleistungen und bei Hilfen zum  Beschäftigungseinstieg oder im  Gesundheitssystem.

Es ist zwar möglich, mehr soziale Koordinierung in Europa zu fordern, allerdings ist das auch mit vielen Risiken behaftet.

 

Welche „Errungenschaften“ sozialer Beschäftigungspolitik Aktivitäten in der Armutspolitik gibt es bisher in Europa? Welche Möglichkeiten gibt es, sie weiter zu entwickeln?  Müssten nicht zunächst die Nationalstaaten ihre sozialen Systeme mehr aufeinander  zu entwickeln, statt neue Instrumente von oben aufzusetzen? Was könnten und wollen wir aus unserem nationalen Sicherungssystem den andern Staaten in Europa als Vorbild empfehlen?

„Rückkehr nach Reims“ (Didier Eribon)

  1. Februar 2017, 19:30 h

Salon Freiraum, Gottesweg 116a, 50939 Köln

Offene Diskussion. Einführung und Moderation Wilfried Görgen.

Mit seinem Buch Rückkehr nach Reims hat Didier Eribon viel Aufmerksamkeit im Feuilleton und in der linken Szenerie erfahren. In einer gelungenen Mischung aus persönlicher Erzählung und soziologischer Analyse versucht er Antworten zu geben auf sozialkulturelle und politische Veränderungen in Bevölkerungsgruppen die gemeinhin als „Arbeiterklasse“ bezeichnet werden. Das Buch regt sowohl zur Reflexion der eigenen Sichtweise der „Arbeiterklasse“ als auch der verbreiteten Zuschreibung, diese sei ein „revolutionäres Subjekt“, an. Eribon entfaltet in seinem Buch zudem einen Erklärungszusammenhang der Wendung des „kommunistisch-sozialistischen“ Milieus in Frankreich hin zum Rechtspopulismus des Front National. In der Veranstaltung wollen wir die beschreibenden Aussagen des Buchs diskutieren und erste Schlussfolgerungen für die politisch-gesellschaftliche Zukunft versuchen zu formulieren. Dabei wollen wir – auf der Spur der Methodik des Autors – sowohl über die subjektiven Erfahrungen und Bilder als auch über die analytischen Aussagen sprechen. Wir gehen davon aus, dass das Buch in seinen Grundthesen bekannt ist.