Von wegen sicher

Das Konzept der «sicheren Herkunftsstaaten» in der Kritik
Speakerstour mit Tamara Baković-Jadžić (Forum Roma Srbije/Levi Samit Srbije, Medienportal Mašina) zur Lebensrealität von Roma in Südosteuropa / 17. bis 24.11.2016

Seit Bundestag und Bundesrat die Länder des Balkans zu «sicheren Herkunftsstaaten» erklärt haben, werden AsylbewerberInnen aus diesen Ländern, viele von ihnen Roma, als AntragstellerInnen zweiter Klasse behandelt. Ihre Anträge werden zu fast 100 Prozent abgelehnt, sie werden in speziellen Lagern untergebracht, mit verschärfter Residenzpflicht und Beschäftigungsverbot. Die Zahl der Abschiebungen ist rasant angestiegen. Gleichzeitig hat diese Regelung dramatische Folgen für mehrere Tausend Roma, die infolge des Kosovokonflikts 1999 nach Deutschland geflohen sind und seitdem als «Geduldete» in Deutschland leben. Auch ihnen droht die Abschiebung in eine Lebensrealität, die von massiver Ausgrenzung und Diskriminierung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen geprägt ist. Nicht ohne Grund versuchen viele Roma dieser Marginalisierung durch Migration zu entkommen.
Tamara Baković-Jadžić (Forum Roma Srbije/Levi Samit Srbije, Medienportal Mašina) wird über die Lebensrealität von Roma in Südosteuropa, insbesondere Serbien, sowie über die schwerwiegenden Folgen dieser Asylrechtsänderung berichten.

 

KÖLN | Donnerstag, 24.11.2016 | 19:00 Uhr
„Von wegen sicher“
Vortrag und Diskussion mit Tamara Baković-Jadžić und einer Vertreterin von ROM e.V.
Ort: Rom e.V., Venloer Wall 17, 50672 Köln
http://www.nrw.rosalux.de/event/57087/von-wegen-sicher-das-konzept-der-sicheren-herkunftsstaaten-in-der-kritik-2.html
Facebook:
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Die Milieus der AfD – Wer ist anfällig für Rechtspopulismus?

Diskussion mit

PD Dr. Oliver Decker, Vorstandssprecher des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung an der Universität Leipzig

Prof. Dr. Michael Vester, Institut für Politische Wissenschaft der Leibniz Universität Hannover

Moderation: Birgit Morgenrath, Rundfunkjournalistin Köln

Donnerstag, 1. Dezember 2016, 19:30 Uhr

Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, (Gronewaldstr.) Hauptgebäude Hörsaal H124

Die Wahlerfolge der AfD sind erschreckend. Sozialwissenschaftliche Studien belegen jedoch seit langem, dass es ein Potential für autoritäres und fremdenfeindliches Denken, für rechtsextreme Ideologien gibt. Solange die etablierten Parteien dieses Potential durch den Wohlfahrtsstaat und das Versprechen sozialer Sicherheit in der politischen Mitte binden konnten, blieb es verborgen. Doch nach der neoliberalen Wende polarisiert sich die Gesellschaft – sozial und auch politisch.

Wie groß ist nun das Potential für Rechtspopulismus? Und wo ist es zu verorten? In der „Mitte der Gesellschaft“, wie es der Titel der Leipziger Studie zur „enthemmten Mitte“ suggeriert, die im Juni veröffentlicht wurde? Oder sind es die sozialen und geografischen Randgruppen? Oder ist diese Anfälligkeit in allen Schichten zu finden und bedarf es einer differenzierten  Betrachtung sozialer und politischer Milieus, wie sie die hannoversche Forschergruppe um Michael Vester entwickelt hat?

Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW,

Hochschulgruppe Sozialwissenschaften (HSG Sowi),

Verein EL-DE-Haus in Koop. mit dem NS-DOK,

Sozialistisches Forum Rheinland (SoFoR)