Linke Querbürster

Rosa-Luxemburg-Gesprächskreis Sülz-Klettenberg

Sülz-Klettenberg, ein mittlerweile sehr bürgerliches Viertel – das war zumindest Sülz nicht immer – ist die Wurzel unseres Gesprächskreises. Menschen, die sich in früheren Jahren in Parteien engagiert hatten, die sich aus der Friedensinitiative der achtziger Jahre kannten, suchten ein Forum, in dem sie sich jenseits politischer Handlungszwänge und vorab codierter Verortungen austauschen konnten. Den Namen hatten wir uns unabhängig von der Rosa-Luxemburg Stiftung zugelegt, weil er unser linkes, sozialistisches und demokratisches Grundverständnis zum Ausdruck bringt. Heute kooperieren wir mit der Rosa-Luxemburg Stiftung, sind aber nicht deren Teil.
Wir haben – bisher – keine vereinsmäßigen Strukturen, sondern sind in dieser Hinsicht nach wie vor eher anarchisch. Die Themen, über die wir einmal im Monat diskutieren, meist am dritten Dienstag jeden Monats, suchen wir uns selbst aus. Jeder kann zu der Themenfindung beitragen. Mal holen wir mehr oder weniger hochkarätige Referentinnen, mal organisieren wir die Debatte mit unseren eigenen Kräften und Ideen. Der Euro und Griechenland, die Wohnsituation und der Kapitalismus, das gute Leben im Viertel und der Krieg in Syrien, die Flüchtlinge oder Populismus – wir diskutieren über alles, was uns wichtig erscheint und wo wir Aufklärungsbedarf haben.
Jeder, der mitdiskutieren will, ist bei uns willkommen. Er/Sie muss weder aus Sülz noch aus Klettenberg kommen, aber er/sie sollte offen dazu sein, auch „linkes“ Selbstverständliche mal quer zu bürsten.

Flüchtlinge – Diskurs und reale Krise

Im Krisenlabor – Einige Beobachtungen zum aktuellen Flüchtlingsdiskurs in Deutschland
Clemens Knobloch

Fluechtlingskrise

In der Diskussion ging es nicht nur um die mediale und öffentliche Wahrnehmung der Aufnahme, Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen, sondern auch um die realen Auswirkungen: Wie können sie in unser Sozialsystem und den Arbeitsmarkt integriert werden, und welche Auswirkungen hat die Aufnahme von Flüchtlingen darauf?

Dazu nahm in der Diskussion Helga Spindler Stellung, em. Prof für Arbeits- und Sozialrecht an der Uni Duisburg-Essen, und Mitglied des Beirats der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Helga Spindler: Auswirkungen auf das Sozialsystem

Wilfried Görgen trennt die beiden Ebenen: Das Reden über die Flüchtlinge und der Umgang mit dem realen Problem. Er machte konkrete Vorschläge: Wir schaffen das – aber wie?

Flüchtlingslager – statt in der Türkei und im Libanon in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern?

Paul Oehlke schließlich setzt sich mit der These einer „inszenierten Krise“ auseinander und plädiert für einen radikalen Humanismus als integrierendes Moment im Umgang mit den Geflüchteten.

Statt intellektueller Kritik humanistische Parteinahme

Hier noch ein interessantes Interview mit Ulrike Guerot, die Wilfried Görgens Vorschlag in anderer Form präsentiert:

Lassen wir die Flüchtline eigene Städte bauen